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Prostatakrebs / Prostatakarzinom

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Das Prostatakarzinom ist der mit Abstand häufigste urologische Tumor. Ein Viertel aller diagnostizierten Krebserkankungen in D -  das enspricht 58.000 neu erkrankte Männer pro Jahr - fallen alleine auf diesen Tumor zurück. Gleichzeitig wissen wir aber heute, dass nicht jedes Prostatakarzinom zwingend eine Bedrohung für das Überleben darstellt und folglich auch nicht immer diagnostiziert oder behandelt werden müsste.

In diesem schwierigen Spannungsfeld zwischen lebensbedrohlicher Krebserkrankung einerseits und Überdiagnose und -Therapie andererseits ist es deshalb wichtig, eine fundierte Erfahrung und Expertise in der Diagnose, Therapie und Nachsorge dieses Malignoms nutzen zu können.

Die von den gesetzlichen Kassen erstattete Krebs- Früherkennung sieht für Männer ab 45 Jahren lediglich die Abtastung der Genitalien,  der dazu gehörigen Lymphknoten in der Leiste und die Abtastung der Prostata vom Enddarm vor.

Eine hochauflösende Ultraschall-Untersuchung der Prostata (TRUS) oder die Bestimmung des Prostata-spezifischen Antigens (PSA) werden nicht übernommen und müssen bei gesetzlich Versicherte i.d.R. direkt mit dem Patienten abgerechnet werden (s.u. iGeL-Leistungen).

Dabei ist der Nutzen des PSA-Wertes zunehmend belegt: Eine aktuelle Auswertung der beiden größten PSA-Studien in den USA und Europa mit zusammen über 230.000 Patienten zeigt, dass durch die Vorsorge mit regelmäßiger PSA-Wert Bestimmung das Risiko an einem Prostatakrebs zu sterben um 25-32% gesenkt wird im Vergleich zu Patienten ohne PSA-Screening (Tsodikov et al. 2017 Ann Int Med).

Doch gerade der PSA-Wert kann in seiner Aussagekraft nur dann eine sinnvolle Ergänzung sein, wenn die Interpretation des Wertes, seine Entwicklung über die Zeit/ Dynamik und mögliche Ursachen für eine Erhöhung sorgfältig und mit entsprechender urologischer Erfahrung interpretiert werden.

Unsere Ärzte informieren Sie gerne über den Nutzen, aber auch mögliche Nachteile der PSA-Bestimmung und beraten Sie bzgl. einer individuell erweiterten Vorsorgeuntersuchung über die limitierten Grenzen der GKV erstatteten Maßnahmen hinaus. Lesen Sie hier einen Artikel aus dem Deutschen Ärzteblatt über den PSA-Wert, Studienlage, das aktuelle Umdenken in seiner Bewertung.

Die Diagnose eines Prostatakarzinom erfolgt trotz aller Fortschritte in der Bildgebung nach wie vor per Biopsie, da dies die einzige Möglichkeit ist, am Gewebe das Vorliegen eines bösartigen Tumors zu beweisen. Diese Biopsie wird in unserer Praxis in örtlicher Betäubung und unter Antibiotika-Schutz durchgeführt. Bitte teilen Sie uns mit, ob bei Ihnen Allergien vorliegen und ob Sie im letzten halben Jahr eine Therapie mit Antibiotika erhalten haben. 

Um eine korrekte Position der Biopsie-Entnahmestellen sicher zu stellen, verwenden wir einen modernen, hochauflösenden Ultraschall mit Computer-gestützer Biopsie-Führung. Die so entnommenen Proben werden dann zur Pathologie eingesendet.

In der Folge erfolgt dann die Besprechung des Ergebnisses und die Beratung über die verschiedenen Therapie Möglichkeiten, falls tatsächlich ein Tumor gefunden wurde. Dabei sind diese enorm von der Art und Ausbreitung des gefundenen Tumors einerseits und Ihren persönlichen Lebensumständen und Erkrankungen andereseits abhängig. Sehr gerne werden Sie unsere Ärzte hierzu umfassend beraten und die weiteren Schritte mit Ihnen planen.

Bei Patienten, bei denen bereits ein Prostatakarzinom diagnostiziert und ggf. auch operiert oder bestrahlt wurde, ist eine Leitlinien-gerechte Nachsorge wichtig. Auch hier ist es in höchsten Maße sinnvoll die Maßnahmen und Untersuchungen an das jeweilige Risiko- und Tumorstadium und etwaige Beschwerden anzupassen.

Für Patienten mit Prostatakarzinomen, die bereits fortgeschritten sind und/ oder Metastasen im Körper gebildet haben, bestand bislang nur die Möglichkeit der Hormon Entzugstherapie. Erfreulicherweise erlebte auch dieses Feld der Urologie in den letzten Jahren eine regelrechte Revolution und es gibt heute eine Vielzahl von möglichen Behandlungsstrategien und Wirkstoffen.

Unsere Ärzte werden Sie gerne hierzu beraten und dann mit Ihnen gemeinsam die optimale Therapien auswählen und durchführen. Für weitere Informationen empfehlen wir Ihnen die Patienten Leitlinien der Deutschen Krebsgesellschaft. Diese werden sehr aufwendig und basierend auf intensiver, neutraler Recherche aller relevanten wissenschaftlichen Daten regelmäßig erneuert. Die Daten und Empfehlungen werden bewusst für nicht-Mediziner formuliert und sind damit klar verständlich.